Mission Zukunft –gemeinsame Aufgabe oder Streitfall? Rund 130 Teilnehmer aus der evangelischen und katholischen Kirche sowie von freikirchlichen Gemeindeprojekten kamen am 21.11.2019 zum SCM/EKD-Symposium in Berlin zusammen. Ihr gemeinsames Anliegen: ein missionarischer Aufbruch – über Kirchengrenzen hinweg.

Berlin. In den Räumlichkeiten der ICF Berlin Tempelhof beschäftigten sich am Donnerstag, 21. November, die Teilnehmer des SCM/EKD-Symposiums vor dem Hintergrund unterschiedlichster Frömmigkeits-Formen mit der gemeinsamen Sorge um eine gute Zukunft der Kirche(n). Wie kann man den missionarischen Auftrag in der Praxis umsetzen und voneinander lernen? Diese wichtige Fragestellung stand im Zentrum des Symposiums.

Mit der Frage, was die Kirche theologisch zur Mission drängt, begann der Tag. Impuls-Referate hielten Dr. Thies Gundlach (EKD Hannover), Dr. Christian Henneke (Bistum Hildesheim), Präses Ansgar Hörsting (BFeG Witten) und Prof. Dr. Michael Herbst (IEEG Greifswald). Beim anschließenden Plenumsgespräch zeigten sich Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen „Gericht und Gnade“.

Steffen Kern (Vorsitz Apis/EKD, Waldorfhäslach), Christoph Stiba (Generalsekretär EFG, Elstal) und Birgit Diercks (Diakonie/midi, Berlin) gaben Antworten auf die Frage: Wie missionarisch können etablierte Kirchen im Alltag sein?

Der Wunsch der Initiatoren des Symposiums Ulrich Eggers (Geschäftsführer/Verleger der SCM Verlagsgruppe) und Michael Diener (Mitglied des Rates der EKD), dass Kirchen-Strategen, Leitungsverantwortliche wie auch Praktiker und Pioniere aus konkreten Gemeindeprojekten ihre Erfahrungen miteinander teilen, ging in Erfüllung. Durch die Vielfalt der Vorträge und Ideen war der Tag für alle Anwesenden eine besondere Inspiration und Ermutigung. Er zeigte, wie die beste Botschaft der Welt neu zu einem attraktiven Angebot für Menschen werden kann. Vizepräsident Dr. Thies Gundlach vom EKD-Kirchenamt hofft, „dass die Impulse des Symposiums einen Auftakt zu weiteren Gesprächen und leidenschaftlichen Diskussionen bilden, die auch die jeweils mitgebrachten theologischen Überzeugungen und hintergründigen Bilder übereinander in ein konstruktives Gespräch bringen.“

Die kirchliche Situation ist einerseits durch Traditionsabbruch, Rückgang und kommenden Mitarbeitermangel bestimmt, so gibt es andererseits doch auch Zeichen für einen missionarischen Aufbruch, der über Kirchengrenzen hinweg ausstrahlt und zu einer immer stärker gemeinsamen Such- und Lernbewegung führt: FreshX, Willow-Creek-Kongresse, Jugendkirchen oder das MissionManifest im Bereich der katholischen Kirche sind Symptome davon. Auch Michael Diener (Gnadauer Verband/Rat der EKD) ist sich sicher: „Die christlichen Kirchen in Mitteleuropa stehen vor gewaltigen Veränderungen, doch das muss uns nicht schrecken. Eine Kirche, die Gott lobt und den Menschen in Wort und Tat dient, wird Zukunft haben.“

Ulrich Eggers sieht sich nach der Veranstaltung einmal mehr bestätigt: „Wir leben von der Ermutigung durch die Erfahrungen anderer! Wir brauchen Inspiration, neue Ideen, geschärfte Prioritäten, belastbare Erfahrungen. Und wir brauchen den weiten Blick völlig unterschiedlicher Lebenshorizonte, um im Lernen voneinander neu aufzubrechen.“

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